Trödelmarkt der Träume
- 9. Dezember 2019
Ein dunkler Raum, nur von einer flackernden Kerze erhellt. Ein paar Kinder sitzen im Kreis, rutschen mit freudiger Erwartung hin und her, tuscheln leise.
„Punsch aller Pünsche, erfüll meine Wünsche!“ Der Reihe nach schicken die Kinder nun ihre Wünsche auf die Reise und trinken dann einen kräftigen Schluck Wunschpunsch, damit die Sprüche auch wirklich in Erfüllung gehen. Die Atmosphäre ist so energiegeladen, dass sogar die Lampen in der Schule flackern und das Licht erst nach einer Weile zurückkehrt.
Bei den Wunschpunschkindern handelt es sich um eine von mehreren Kleingruppen, die sich beim Michael-Ende-Projekttag, auch „Trödelmarkt der Träume“ genannt, zusammengefunden haben. Auch in den anderen Projekten herrscht eine tolle Atmosphäre – sei es beim Gestalten einer Lummerland-Landschaft mit rauchenden Lokomotiven und einem Thron für den König, beim Improvisieren und Nachspielen kurzer Szenenaus Ophelias Schattentheater, beim Höhlen bauen und Sich-Treiben-Lassen oder beim Philosophieren über die Zeit und das Glück.
„Jim Knopf ist sehr glücklich, dass er so einen guten Freund hat wie Lukas“, merken die Kinder und stellen dabei fest, wie glücklich auch sie sind, so nette Freunde an der Schule gefunden zu haben. Sie lachen zusammen, geben sich Tipps und helfen sich gegenseitig beim Bauen und Basteln. Aus Luftballons, alten Milchtüten, Federn, Klopapierrollen, Walnusshälften, Wolle und Holz entstehen mit großer Begeisterung Traumfänger, Loks, Drachen, Schildkröten und noch so einiges mehr.
„Unser Projekt ist auch gut für die Umwelt, weil wir etwas aus Müll machen und es recyclen“, erzählt ein Viertklässler. Nicht nur hier wirkt die diesjährige Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit nach; auch die Punschkinder schicken viele Umweltwünsche auf den Weg.
Doch auch ein weiterer Wunsch wird im Laufe des Projekttages deutlich: Wir alle wünschen uns, noch einmal einen so schönen Projekttag zu erleben. Wären da nur nicht die grauen Herren, die Zeitdiebe, die uns stets die Zeit stehlen… Vielleicht könnte es klappen, wenn wir alle ganz viele bunte Stundenblumen gestalten und damit – genau wie Momo – die Zeit anhalten.